REBELDES wurde von einem deutsch-chilenischen interdisziplinären Team mit Jessica Fritz, Stella Salinero Rates, Sophia Firgau und Mónica Salinero Rates kuratiert. Sie verstehen ihre Zusammenarbeit und die Kuration der Ausstellung als einen kollaborativen und partizipativen Prozess, der mit der Eröffnung längst nicht abgeschlossen ist.

Bereits in der Vorbereitung standen Dialog und Prozess im Vordergrund. So lernten sich nicht nur die Kuratorinnen untereinander, sondern auch die Künstlerinnen* in zahlreichen Online-Meetings kennen, tauschten sich über ihre Werke aus und entwickelten so das Konzept der Ausstellung weiter. Diese Praxis ist essentiell, um über gemeinsame und unterschiedliche Realitäten und Bedürfnisse der beiden Gesellschaften zu reflektieren und alle Perspektiven gleichermaßen widerzuspiegeln.

Jessica Fritz

Kuratorin, Kunsthistorikerin

*1978, lebt und arbeitet in Berlin und Bremen. Kuration und Projektleitung REBELDES. Magister Artium in Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften an der Freien Universität Berlin und Universitätszertifikat Kuratieren an der Universität der Künste Berlin. Jessica hat zahlreiche Ausstellungs- und Bildungsprojekte, Seminare und Publikationen in den Bereichen Menschenrechte, Migration, Vielfalt und Nachhaltigkeit realisiert. Partizipation und Vermittlungsarbeit ziehen sich als roter Faden durch ihre berufliche Laufbahn – als Museumspädagogin und freiberufliche Kuratorin sowie als Bildungsreferentin in sozialen Organisationen. Seit 2020 arbeitet sie als Pädagogische und Künstlerische Leitung des Jugend Museums in Berlin.

Die Idee zur Ausstellung entstand 2019 während des Aufenthaltes von Jessica in Santiago de Chile, wo sie eine Ausstellung zu Migration im Museo de la Memoria y los Derechos Humanos kuratierte. Die feministischen Debatten, Forderungen und nicht zuletzt der große Streik am Weltfrauentag gaben den Ausschlag, eine Ausstellung zu unterschiedlichen künstlerischen feministischen Perspektiven zu entwickeln. In der Folge recherchierte Jessica intensiv zu den feministischen Bewegungen in Chile und Deutschland und baute ein Netzwerk aus Künstlerinnen*, Aktivistinnen* und Kulturschaffenden auf.

Stella Salinero Rates

Kunsthistorikerin, Forscherin

*1982, lebt und arbeitet in Talca. Magister in Advanced Studies in Kunstgeschichte an der Universitat de Barcelona und Bachelor in Kunsttheorie und Kunstgeschichte an der Universidad de Chile. Stella arbeitet als Kunstkritikerin, Kuratorin sowie Wissenschaftlerin und engagiert sich als feministische Aktivistin. Schwerpunktmäßig forscht sie zu Gewalt am weiblichen Körper, künstlerischen Praktiken und Feminismen in Chile. 2019/2020 war sie an der ersten nationalen Erhebung zu gynäkologischer und obstetrischer Gewalt beteiligt. Derzeit arbeitet sie im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes zu Erfahrungen mit Gewalt in der Gynäkologie und entsprechenden Bewältigungsstategien.

Sophia Firgau

Kuratorin, Szenografin

*1994, lebt und arbeitet in Münster. Studium der Kulturanthropologie, Master in Szenografie & Kommunikation sowie Bachelor in Kulturpädagogik, mehrere Auslandsaufenthalte in Chile. Sophia hat als Kulturredakteurin gearbeitet sowie diverse Projekte im Bereich Szenografie, politischer und kultureller Bildung realisiert, darunter Ausstellungen, Workshops und Publikationen. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Themen Menschenrechte, Erinnerungskultur, Ausstellungsdramaturgie und Performance-Kunst. 2020 erschien ihr Buch „Das emanzipatorische Potenzial der Performance Art“ im Ibidem-Verlag. Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung „Dora war nicht im Widerstand“ in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund.

Mónica Salinero Rates

Kuratorin, interdisziplinäre Forscherin

*1979, lebt und arbeitet in Santiago. Promotion in Politikwissenschaften an der Universitat de Barcelona und Master in Soziologie an der Universidad de Chile, Master in Forschung und Produktion der Bildenden Kunst und Diplom in zeitgenössischer Kunstkritik an der UNAM Mexiko. Mónica hat zahlreiche Forschungsartikel und kuratorische Texte im Rahmen von nationalen und internationalen Ausstellungen veröffentlicht. Sie arbeitet für mehrereVerlage und ist Teil des unabhängigen Fotobuchverlags Metalibro, für den sie kuratorische Texte schreibt. Derzeit arbeitet sie als Professorin an der Universidad de Chile und an der Universidad Bernardo O‘Higgins sowie als Koordinatorin an der Informationsstelle für Jugend und Menschenrechte.