Bildende Künstlerin und Performance-Künstlerin
*1963, lebt und arbeitet in Santiago. Mit ihren radikalen Performances und Installationen thematisiert Janet Toro soziale Ungerechtigkeiten, die aus der Pinochet-Diktatur resultieren. Damit schafft sie kritische Reflexionen und Räume des Widerstands. Bekannt wurde sie durch ihre Arbeit El cuerpo de la memoria, in der sie vierundfünfzig Tage lang neunzig Performances im Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago durchführte, die sich mit der Gewalt in der Diktatur beschäftigten. Kurz darauf zog sie 1999 nach Deutschland, wo sie ihre Karriere als Performancekünstlerin fortsetzte, bevor sie 2014 nach Chile zurückkehrte. Ihre Arbeiten zeigte sie in zahlreichen Häusern in Chile und Deutschland, darunter im Museo de la Memoria y los Derechos Humanos in Santiago, im Hammer Museum in Los Angeles oder im Frauenmuseum Bonn.
Werk in REBELDES:
Ausencia / Presencia (Abwesenheit / Anwesenheit)
Große, leere, schwarze Stühle der künstlerischen Intervention im Eingangsbereich des Museums deuten auf Abwesenheit hin. Die verlassenen Sitzmöbel wurden am 14. April 2022 an der Straße am Museum in eine Performance eingebunden. Die Künstlerin lud Frauen* des Kollektivs „Coro Voces de la Rebeldía“ ein, die selbst oder in ihrem engsten Umfeld mit Mord- und Foltererfahrungen konfrontiert wurden, gemeinsam mit ihr auf die Straße zu gehen. Dadurch wurde ein sensibler Raum für Reflexion und Begegnung eröffnet.