Ingrid Wildi Merino

Ingrid Wildi Merino | Para web vertical
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Bildende Künstlerin, Forscherin

*1963, lebt und arbeitet in Santiago. Ingrid Wildi Merino wanderte in den 1980er Jahren in die Schweiz aus und kehrte vor einigen Jahren nach Santiago zurück. Ihre Arbeiten beschäftigen sich ausgehend von postkolonialen und dekolonialen Studien mit Fragen zu Migration, Erinnerung, Identität sowie sozialen und kulturellen Bewegungen. Hierfür wählt sie das Format des „Interviews als ästhetische Praxis“. Das Interview ist für Ingrid Wildi Merino ein Instrument, um darüber nachzudenken, wie Menschen ihre eigene Geschichte in Bezug auf die kollektive Geschichte verstehen – im Bewusstsein, dass sich hier Erinnerungen, Projektionen und Erfundenes vermischen. Ihre Werke werden national und international ausgestellt. Im Jahr 2005 bespielte sie den Schweizer Pavillon auf der 51. Biennale in Venedig, 2009 erhielt sie den Meret-Oppenheim-Preis.

ingridwildimerino.net

Werk in REBELDES:
Me contaron que nací aquí (Man sagte mir, ich sei hier geboren)

Die Protagonistin des Videoessays ist Alejandra Muñoz Tapia, Sozialpsychologin und Mapuche. Wildi Merino interviewte sie zu verschiedenen Zeitpunkten in einer dialektischen Montage, die ihre Lebenserfahrung im Exil wiedergibt. Die Protagonistin spricht stellvertretend für viele Frauen* im Exil und vertritt dabei eine uralte feministische Denkweise, die das „Unbewusste der Kolonialität“ und die „koloniale Matrix der Macht“ kritisiert und sich vom vorherrschenden westlichen Feminismus abgrenzt. Die Arbeit regt zu einer kritischen Reflexion über koloniale Kontinuitäten an, die den patriarchalen Machthierarchien in unserer Gesellschaft innewohnen.